Koroooo.....ist schon wieder ein Monat rum!!! Ich kann es kaum glauben. Aber von vorne:
Seit Mitte Februar ist Tina hier (eine der Freiwilligen vor uns), und sie bleibt noch bis Ende März- zusammen hatten und haben wir eine richtig schöne Zeit, denn wir verstehen uns alle 3 super! :)
Nachdem Father Uwe (Priester aus Dtl., der in Mombasa lebt) auch in Uradi sein 50-jähriges Priesterjubiläum gefeiert hatte, und wir ein paar lustige Tage mit den Besuchern aus Mondorf hatten (vor allem die Geschichten vom 1. Keniabesuch in 1980 waren gut..), trat gegen Ende Februar wieder etwas „Ruhe“ ein- die ich allerdings nur in bestimmten Momenten wahrgenommen habe, denn ich war ziemlich viel „unterwegs“.
Zum Einen treffen wir uns mindestens einmal pro Woche mit Mitgliedern des UYF (Uranga Youth Forum), um unseren „launching day“ und andere Aktivitäten zu planen. Die Gruppe wurde letztes Jahr von Tina und Stephen gegründet, und unser Hauptthema ist die Bekämpfung von HIV/AIDS sowie das aktiv und stark machen von Jugendlichen aus der Umgebung Urangas, um diese zu verantwortungsbewussten Menschen erziehen(z.B. im Bezug auf Gesundheit und Lebensstil allgemein, im Speziellen z.B. Kondomgebrauch).
Das UYF ist natürlich unter anderem (besonders jetzt am Anfang) auf Spendengelder angewiesen, aber auch durch Landwirtschaft (pflanzen, ernten und verkaufen von Erdnüssen, was ich schonmal im Dezember erwähnt habe) und kleine monatl. „Mitgliedsbeiträge“ versuchen wir uns unabhängiger zu machen.
Nach der erfolgreichen Erdnussernte auf einem großen Landstück direkt am Parishgelände, kümmern wir uns jetzt um weitere Felder in der Umgebung, und planen dort u.a. Mais und Bohnen anzubauen; außerdem halten wir in Grund- sowie weiterführenden Schulen sogenannte „health talks“ für Schüler und Lehrer.
Angela, ein Mitglied unserer Gruppe, befindet sich im Moment in Kisumu bei einem 3-wöchigen Training für VCT (voluntary counseling and testing), sodass sie bald in unserem eigenen kleinen Office in Opar als Beraterin arbeiten kann (hier nochmal ein Danke für die Spende, die dieses Training ermöglicht hat).
Wenn ihr interessiert seid, schaut doch mal auf der Internetseite rein: www.urangayouthforum.bplaced.net (ist aber noch in Bearbeitung)
Internationale Mitglieder und/oder Spenden sind herzlich willkommen!.. ;)
Ansonsten haben wir einige Freunde zu Hause besucht und dort viele schöne Stunden mit Essen, Reden, Lachen oder Tanzen verbracht.
Am Montag haben wir zusammen bei Charles selbst Pommes gemacht (in einem kleinen Topf über einer Art Campinggaskocher)- und ich sage euch, die waren perfekt! – ich freue mich schon auf das nächste Mal...
Außerdem bin ich mit Tina ein paar Mal durch den Busch nach Mwer gelaufen, um Dan, unseren Bruder abzuholen (er geht jetzt wieder in die Schule) und nach Hause zu begleiten. Dabei sind wir bei der (wohlgemerkt boys)secondary school von Fragen überhäuft worden, und dabei war auch keine Scheu zu bemerken, als wir zum Beispiel gefragt wurden, ob ein kenianischer Mann eine deutsche Frau heiraten könne.. :D Aber Tina’s Antwort war noch besser: Ist ein kenianischer Mann ein Mann??......Soweit ich weiß, darf ein Mann eine Frau heiraten. ;) Soviel zum Thema Neugier!
Außerdem regnet es jetzt wieder, zwar nicht jeden Tag, aber trotzdem genug, um keinen Wassermangel zu haben, das ist sehr angenehm- obwohl für die Menschen, die um uns herum wohnen, die Situation ja sowieso etwas schwieriger ist.
Was mir auch immer wieder begegnet, ist der Glaube der Menschen an Gott. Ich habe noch nie in meinem Leben Menschen getroffen, die so stark glauben, und hoffen, und dankbar sind für das, was sie haben bzw. dass sie leben. So beobachtete ich als ich mit Tina und Stephen im Matatu von Kisumu saß, und draußen starker Regen und ein Gewitter direkt über uns tobte, und unser Fahrer auch nicht der Vorsichtigste war, die Frau vor uns in der Reihe, als sie ihren Rosenkranz vom Hals nahm, ihn in der Hand hielt und anfing zu beten (okay zugegebenermaßen, mir war auch nicht sehr wohl..).
Die Arbeit im Health Centre macht mir nach wie vor Spaß, und am Mo haben Jenni und ich es sogar geschafft, fast alle Lücken in dem Buch einer neuen, schwangeren Patientin auf Dholuo zu erfragen :) Dabei hatten nicht nur wir Spaß...
Das einzig „Traurige“ an der Sache ist, dass wir es nicht gemacht haben, weil uns jemand die Sprache beibringen wollte, sondern die anderen Angestellten woanders was zu tun hatten, sodass wir uns halt arrangieren mussten.
Seit wir aus Tansania zurück sind, haben wir eine neue Managerin des Health Centres, Sister Victoria, und sie ist uns allen sehr sympathisch, es gibt bereits einige positive Veränderungen, sie unterstützt im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin das PSC und so schauen wir alle positiv in die Zukunft.
Unser Deutschunterricht läuft auch gut, und die Erstklässlerinnen sind wirklich knuffig, und begreifen schnell (gestern haben sie „Auf der Mauer, auf der Lauer gesungen..“). Da es anscheinend keinen offiziellen Lehrer für die Sportstunde aller Klassen gibt (und die Mädels dann gar nichts machen), werde ich/werden wir das jetzt wohl mal in die Hand nehmen, gestern haben wir einfach spontan mit den Ersklässlerinnen das Volleyballnetz gespannt und gespielt, da der Sportunterricht direkt nach unserer Deutschstunde stattfindet.
Ich hoffe, mein Bericht ist nicht zu verwirrend; ich habe versucht, von allem etwas reinzubringen und vielleicht kann sich der ein oder andere von euch ein bisschen vorstellen, wie es hier im Moment zugeht.
Habt eine gute Zeit und vergesst mich und meine Freunde hier nicht!
Alles Liebe, eure Chrisi
PS: Man glaubt es kaum- aber heute morgen war ich zusammen mit Jenni doch tatsächlich fast 17 Minuten joggen- das 1. Mal seit wir in Kenia angekommen sind... ;) (Was man hinsichtlich der Tatsache, dass es hier ab spätestens 8 Uhr morgens schon zu warum ist, auch ein bisschen verstehen kann, oder? Also neiiin, das hat gar nichts mit Faulheit zu tun – aber jetzt bin ich motiviert :P)