Jetzt noch was über die „Familienzeit“..
Nachdem ich alle 3 dann mit Lilian am Flughafen in Empfang genommen hatte („Sorry, you are not allowed to take a picture of the plane“^^), ging es dann ins Gästehaus, wo wir auch prompt einen betrunkenen, deutschsprechenden Kenianer trafen- ein guuter 1. Eindruck, besonders weil er einfach durch die offene Tür ins Zimmer kam.....
Ansonsten machten wir am nächsten Tag einen Stadtrundgang, der einige Banken, die Matatustation, Massai-, Floh- und Lebensmittelmarkt sowie einen Besuch mit Fischessen am Tilapia Beach(oder Autowaschstation am See...) beinhaltete.
In Uradi sind wir mit Father Ben leider erst im Dunkeln angekommen, aber schließlich waren sowieso alle noch ziemlich platt von der Reise (inklusive mir...!), aber die neben der Eingangstür angebrachte Deutschlandfahne sowie das Plakat „Welcome to paradise the cool Kuhlens“ konnte trotzdem keiner übersehen. :)
Die nächsten Tage verbrachten wir in Uradi; am 24. wurde erstmal alles gezeigt, Leute sowie Tiere getroffen und begrüßt, die Schweine mit Otibo gekauft, die Christmette besucht und einen Heiligabend mit 3D-Weihnachtssternen und anderer Deko, Schoki, Erdnüssen, Mandazi und Wein verbracht. Am Ende des Abends, als die Gäste (2 davon kannten wir noch nicht mal!) gegangen waren, haben wir sogar noch etwas wie eine Bescherung gemacht- trotzdem fühlte ich mich nicht nach Weihnachten, was natürlich durch die Außentemperaturen nicht verbessert wurde...
Die nächsten 2 Tage passierte auch einiges: Tobi wurde krank, wir besuchten (ohne ihn) die Weihnachtsmesse und erklommen den großen Felsen mit Father Ben; wir molken die Ziegen, Besuchten die Nonnen und lieferten das Geschenk ab (danke an Iris!), besuchten als Ehrengäste die Harambee der Messdiener und schafften es sogar noch zur Feier im Health Centre, die durch einen betrunkenen Mitarbeiter sehr belustigend wurde (er kam so dorthin, bei der Feier gab es keinen Alkohol..)
Am 27. dann, als wir endlich los nach Kakamega wollten, wurde ich über Nacht krank, sodass wir noch weitere Tage in Paradise blieben und unsere Pläne über den Haufen schmissen. Selbst Mama und Papa ging es zeitweise nicht gut, also irgendwas war da los- so viel gegessen wie gewöhnlich haben sie auch nur die ersten 2 Tage...!
Als es mir besser ging schaffte ich es immerhin noch, mit Mama und Stephen die zu unterstützende Familie zur Uniformanprobe zu besuchen und mit Tobi u. Reuben (arbeitet im Health Centre (H/C)) ebenfalls den Felsen zu besuchen.
Außerdem machte ich meinen „Obama-Style“ auf, was mit 2.5 Stunden länger dauerte als das reinflechten, wir besuchten Lake Kanyabole sowie Otibo, bevor wir uns am 31. auf den Weg nach Kisumu machten (durch Zufall in einem Art Taxi, das Leute in Uradi abgesetzt hatte, das aber mit offenen Fenstern fuhr und hinten der Kofferraum nicht ganz schloss, sodass wir dementsprechend mit einem roten Belag überall dort ankamen ;) ).
Dort feierten wir Silvester mit den anderen Freiwilligen, Otibo und Charles auf einer Dachterrasse, die wirklich schön hergerichtet war (wie eine Bar), wir bekamen ein herrliches Abendessen und gut gemischte, internationale Tanzmusik, sodass wir die Nacht tanzend (leider) zwischen fast nur Weißen und Indern verbrachten, und da jegliches Feuerwerk verboten war, weil es Verwirrung stiften kann wegen der Angriffe von Al Shabaab, lagen wir uns um Mitternacht in den Armen und machten dann einfach weiter wie vorher, was bei der Hitze schon beachtlich war!
Am 1. ging es dann weiter nach Kakamega, wo wir im Solarhaus von Simon, einem Freund, übernachten konnten und am nächsten Tag dann den Regenwald besuchten (und dort 5 schöne, anstrengende Stunden verbrachten).
Als wir am 2. dann abends nach Uradi zurückkehrten, blieben nur noch ein halber Tag bis zum Abflug, und pünktlich dazu wurde ich dann langsam ein 2. Mal krank, sodass ich mich durch den bevorstehenden Abschied dann doppelt mies gefühlt habe (es war schwerer als in Deutschland...).
Meine Familie ist also auf dem Weg nach Deutschland, bzw. Dubai^^ (Zwischenstopp), während ich auf die schlimmste Nacht, die ich in Erinnerung habe, zusteuere, denn gegen Abend konnte ich mich kaum noch bewegen, sobald ich versuchte aufzustehen wurde mir schlecht etc, und so schreckte ich geschätzte 30 Mal in der Nacht auf (von Schlafen kann man nicht reden), mit dem Versuch etwas zu trinken, na ja so ist das mit über 40° Fieber. (Die Malariatabletten halfen aber!)
Die Genesung kam dann auch irgendwann, und mittlerweile kann ich sogar wieder normale Portionen esesn!! :)
In den letzten Tagen war nichts wirklich besonderes; morgens ist es recht kühl (Otibo sagte daher eine lange Trockenzeit voraus, bitte nicht!) und ich schaue nach vorne, wo das Zwischenseminar in Tansania (am 23. geht’s los mit dem Bus..), der Sansibar-Urlaub und ein weiteres halbes Jahr in Uradi Paradise vor mir liegt (mit den verschiedensten Besuchern ;) ).
Also macht’s gut, ich lasse irgendwann nochmal von mir hören!! :p
1 Jahr im Projekt "St. Lawrence Catholic Church / Uradi" :) . . . 'Nichts geschieht, ohne dass ein Traum vorausgeht.'
Samstag, 21. Januar 2012
Sonntag, 15. Januar 2012
Projekt Uradi
In diesem Eintrag geht es um eine „Aktion“ und zwei Projekte vor Ort:
Children’s Club
Das Treffen des sogenannten children’s clubs dient dazu, HIV+ sowie anderen Kindern (alle 2 Monate bisher; sofern Gelder da sind) den Bauch zu füllen, ihnen einen schönen Tag zu bereiten, und vor allem diejenigen, deren Status wir noch nicht kennen, näher an die Klinik und das PSC zu binden, damit sie sich bald testen lassen.
So kamen am 16.12. die Eltern bzw. „Erziehungsberechtigte“ mit insgesamt 47 Kinder und Babys zum Weihnachtstreffen. Zunächst haben wir uns draußen mit ihnen ausgetobt mit verschiedenen Bällen und Springseilen, danach gab es den jeweils getrennten Health Talk(Informationen rund um Gesundheit wie richtiges Essen, Hygiene, Familienplanung...) für die „Guardians“ und die Kinder, der für zweitere durch Wettrennen und Bonbons kindergerecht gestaltet wurde.
Anschließend ließen sich auch die Erwachsenen auf der Wiese nieder, und wir verteilten an jedes Kind 1 Packung Milch sowie eine Toastbrotpackung, die Eltern bekamen Limonade statt Milch, und es war wie ein großes Picknick! :)
Am Ende bekam noch jedes Kind 1 Bonbon, 1 Keks und als Weihnachtsgeschenk ein Stück Seife sowie eine kleine Packung Vaseline. Alle haben sich sehr gefreut und wir hörten fast immer ein süßes „Thank you“ .
Familienunterstützung
Die Mutter der Familie kenne ich durch meine Arbeit im PSC (patient support center, die Anlaufstelle für HIV-Infizierte und nahestehende Menschen), und habe erfahren, dass sie und höchst wahrscheinlich auch ihr Mann mit dem HI-Virus infiziert sind, und außerdem, dass sie beide krank sind, 5 Kinder zu versorgen haben und das 6. Kind erwarten.
Da kein Geld vorhanden ist, können die Kinder nicht in Kindergarten bzw. Grundschule gehen, was fatal ist, da Schulbildung eine wichtige Grundlage für ihre (hoffentlich bessere) Zukunft ist.
Daraufhin habe ich Unterstützung aus Deutschland gesucht, und ich bin sehr froh, sie durch das PJG, und meine Großeltern gefunden habe.
Seit Anfang Januar gehen nun alle 5 freudig in „Nursery“ (die 3 Jüngeren) sowie in die „Primary School“ (Evaline+ Mike), da das PJG für die monatlichen Schulgebühren aufkommt und meine Großeltern die Uniformen finanziert haben.
Da die Schulgebühren für unsere Verhältnisse minimal sind, werden alle von dem verbleibenden Geld mit Essen versorgt, denn mit leerem Magen lernt es sich schlecht.
Schweineprojekt
Mit Otibo zusammen haben wir es jetzt in die Tat umgesetzt- am 24.12., kurz vor der Messe, kamen wir mit meiner Familie und 2 Schweinen, „Walter“ und „Crazy“ (mein Spitzname) zurück, die auf dem Gepäckträger in einem Korb transportiert wurden, und dessen Quieken man 2km weiter schon hörte. Crazy ist übrigens schon schwanger- und darauf zielt auch das Projekt, wir möchten noch ein 2. Weibchen anschaffen, denn die Ferkel bzw. kleinen Schweinchen kann man für gutes Geld verkaufen. Von diesem unterstützen wir bedürftige Menschen mit Essen, Schulgeld und was sonst noch so dringend anfällt.
Die Schweine stellen das Gastgeschenk meiner Familie dar, den Unterschlupf verdanken wir einer Arbeitskollegin von Jenni’s Mutter.
Walter und Crazy entwickeln sich gut (einmal mussten wir sie von der Kirche aus wieder hinters Parish Haus treiben^^) und ich hoffe, dass alles glatt geht.
An alle die, die mich bzw. uns hier im fernen Uradi unterstützen möchte ich ein dickes EROKAMANO(=DANKE) weitergeben!!! Ihr seid spitze!
Children’s Club
Das Treffen des sogenannten children’s clubs dient dazu, HIV+ sowie anderen Kindern (alle 2 Monate bisher; sofern Gelder da sind) den Bauch zu füllen, ihnen einen schönen Tag zu bereiten, und vor allem diejenigen, deren Status wir noch nicht kennen, näher an die Klinik und das PSC zu binden, damit sie sich bald testen lassen.
So kamen am 16.12. die Eltern bzw. „Erziehungsberechtigte“ mit insgesamt 47 Kinder und Babys zum Weihnachtstreffen. Zunächst haben wir uns draußen mit ihnen ausgetobt mit verschiedenen Bällen und Springseilen, danach gab es den jeweils getrennten Health Talk(Informationen rund um Gesundheit wie richtiges Essen, Hygiene, Familienplanung...) für die „Guardians“ und die Kinder, der für zweitere durch Wettrennen und Bonbons kindergerecht gestaltet wurde.
Anschließend ließen sich auch die Erwachsenen auf der Wiese nieder, und wir verteilten an jedes Kind 1 Packung Milch sowie eine Toastbrotpackung, die Eltern bekamen Limonade statt Milch, und es war wie ein großes Picknick! :)
Am Ende bekam noch jedes Kind 1 Bonbon, 1 Keks und als Weihnachtsgeschenk ein Stück Seife sowie eine kleine Packung Vaseline. Alle haben sich sehr gefreut und wir hörten fast immer ein süßes „Thank you“ .
Familienunterstützung
Die Mutter der Familie kenne ich durch meine Arbeit im PSC (patient support center, die Anlaufstelle für HIV-Infizierte und nahestehende Menschen), und habe erfahren, dass sie und höchst wahrscheinlich auch ihr Mann mit dem HI-Virus infiziert sind, und außerdem, dass sie beide krank sind, 5 Kinder zu versorgen haben und das 6. Kind erwarten.
Da kein Geld vorhanden ist, können die Kinder nicht in Kindergarten bzw. Grundschule gehen, was fatal ist, da Schulbildung eine wichtige Grundlage für ihre (hoffentlich bessere) Zukunft ist.
Daraufhin habe ich Unterstützung aus Deutschland gesucht, und ich bin sehr froh, sie durch das PJG, und meine Großeltern gefunden habe.
Seit Anfang Januar gehen nun alle 5 freudig in „Nursery“ (die 3 Jüngeren) sowie in die „Primary School“ (Evaline+ Mike), da das PJG für die monatlichen Schulgebühren aufkommt und meine Großeltern die Uniformen finanziert haben.
Da die Schulgebühren für unsere Verhältnisse minimal sind, werden alle von dem verbleibenden Geld mit Essen versorgt, denn mit leerem Magen lernt es sich schlecht.
Schweineprojekt
Mit Otibo zusammen haben wir es jetzt in die Tat umgesetzt- am 24.12., kurz vor der Messe, kamen wir mit meiner Familie und 2 Schweinen, „Walter“ und „Crazy“ (mein Spitzname) zurück, die auf dem Gepäckträger in einem Korb transportiert wurden, und dessen Quieken man 2km weiter schon hörte. Crazy ist übrigens schon schwanger- und darauf zielt auch das Projekt, wir möchten noch ein 2. Weibchen anschaffen, denn die Ferkel bzw. kleinen Schweinchen kann man für gutes Geld verkaufen. Von diesem unterstützen wir bedürftige Menschen mit Essen, Schulgeld und was sonst noch so dringend anfällt.
Die Schweine stellen das Gastgeschenk meiner Familie dar, den Unterschlupf verdanken wir einer Arbeitskollegin von Jenni’s Mutter.
Walter und Crazy entwickeln sich gut (einmal mussten wir sie von der Kirche aus wieder hinters Parish Haus treiben^^) und ich hoffe, dass alles glatt geht.
An alle die, die mich bzw. uns hier im fernen Uradi unterstützen möchte ich ein dickes EROKAMANO(=DANKE) weitergeben!!! Ihr seid spitze!
Abonnieren
Posts (Atom)