Soo, nach knapp 4 Wochen melde ich mich nochmal mit einem Bericht über die letzten Wochen…..nach dem unvergesslichen Wochenende im Regenwald sind wir direkt Montags mit father Ben nach Kisumu zum Bischofsbüro gefahren, um unsere Langzeitvisa zu beantragen, und trafen mit ihm 4 andere Freiwillige, und nachdem wir dank Johannes auch mal ein „richtiges“ Krankenhaus von innen gesehen haben, brachten wir sie zurück nach Nyang’oma, wo uns der Pfarrer mit „Warum hier tote Hose?“ verabschiedete^^.
Die nächste Zeit war dann was ruhiger, Dienstags baute ich meinen großen Wäscheberg ab und wir nahmen an der Chorprobe unserer Schülerinnen teil (am Ende konnte ich ca. 7 Wörter mitsingen, die ich jetzt schon wieder vergessen hab =/ ;) )
Einen Tag später fing dann die Phase an, wo entweder ich krank/schwach war, oder Jenni, sodass wir vor allem nachmittags öfter nur im Bett rumlagen…trotzdem haben wir es dann doch noch geschafft, Quinter zu besuchen, die uns ja schon ganz am Anfang zu sich eingeladen hatte, und genossen dort einen Samstagnachmittag (wir haben uns ihre Examen angeschaut, und sie unterscheiden sich doch recht offensichtlich von den unseren…!!).
Mittlerweile haben wir Obama außerdem „Okuon“ getauft (Kuon ist Ugali, ein Teiggemisch aus Maismehl und Weizen), da es auch den Namen „Onyoyo“ gibt (Bohnen mit Mais), und wir es ziemlich amüsant finden, jemanden nach Essen zu benennen :))…
Am 24. November habe ich mich auf dem pikipiki, dessen Fahrer ich vorsoglich schonmal für 20 Minuten früher bestellt hatte, auf den Weg nach Sega zu Mo und Benoit gemacht, um etwas „frische Luft zu schnappen“. Zusammen waren wir dann auf einer Farm, wo sie Donnerstags immer arbeiten, und außerdem im hospital, welches viel größer ist als in Uradi, und auch ganz anders aussieht. Dort habe ich auch erfahren, dass die Patienten im PSC zu meiner Freude auch Kondome erhalten, was hier verboten ist, da das Health Centre zur Mission gehört und die Leiterin, Schwester Anita, dagegen ist.
Ende November gingen wir zu Pacifica (in unserer „Shoppingmall“ in Opar, 300m entfernt), suchten uns Stoff/Schnitt aus, ließen unsere Maße nehmen und freuten uns auf unsere ersten afrikanischen Kleider, die wir auf der Hochzeit von father Ben’s Schwester Helen das erste Mal tragen wollten (siehe Fotos). Danach ging es mit den anderen nach Uranga zur „talent show“, von der wir aber nur etwas Fußball mitbekamen, da wir nach dem Mittagessen zu k.o. waren. Nach ausreichender Bettruhe fühlten wir uns dann wieder recht fit und machten einen Spaziergang in den Busch (wir hatten den Weg noch nicht erkundet), bis wir vor einer freien Fläche mit Gras standen, die aber eher sumpfig war, sodass wir schließlich 2 Kinder nach dem kürzesten Weg zurück nach Uradi fragten (der ca. 15 Meter neben uns verlief^^).
Vor einer Woche Freitag haben wir uns morgens früh auf den Weg nach Kisumu gebracht, sind dann durch die ganze Stadt gelaufen, um Sachen zu machen/besorgen (Weihnachtsgeschenke, Internet aufladen,,,,) und haben uns später mit Charles (aus dem Labor des HC) getroffen, der uns in eine Art Bar brachte ;) .
Am Samstag war dann die Hochzeit, und es war wirklich sehr schön, entspannt, locker und fröhlich. Faszinierend finde ich immer noch, dass in der Kirche getanzt wird, dagegen würde ich doch das gewohnte Ritual des Küssens einer Umarmung bevorzugen ;).
Den Tag haben wir dann zu 2. auf der Dachterrasse unseres Gästehauses ausklingen lassen (bzw. mit einem „deutschen“ Essen im Green Garden), bevor wir am Sonntag vor unserer Heimfahrt noch den Außenpool eines Hotels besucht haben, was unsere Stimmung nicht gerade verschlechtert hat…(komisch war es trotzdem, danach aus dem Hotel rauszukommen auf die Straße, zu all den Menschen, mit denen ich hier lebe, die sich diesen Luxus nicht leisten können (für 1.50 Euro).)
Durch die Schulferien und den lang anhaltenden Regen (es fing oft auch schon um 3 Uhr nachmittags an) waren unsere Möglichkeiten leider eingeschränkt, deshalb bin ich sehr froh, das jetzt wieder hochsommerliches Wetter herrscht und ich wie gerade einfach draußen in unserem Garten im Schatten sitzen kann, oder auch turnen bzw. Ball spielen kann mit ein paar Kindern. (Zum Thema Wetter bzw. Überschwemmungen habe ich auch noch etwas in meinem offiziellen Bericht geschrieben, dessen Link ich rechts unter den der Fotos posten werde.)
Die Gespräche hier werden insgesamt immer lustiger und interessanter, und/aber ich habe auch einige ernste oder traurige Situationen erlebt, über die ich manchmal nachdenke.
Im Moment sind wir die Erdnüsse auf dem riesigen Feld hinter dem Health Centre am Ernten, die der Support Group des PSC gehören, und verkauft werden, damit dadurch die Aktionen (wie z.B. health talk an Schulen) finanziert werden können. Das macht mir super viel Spaß, und obwohl es keine wirklich anstrengende Arbeit ist, bin ich doch erstmal ziemlich geschafft, nachdem ich die Zeit von 7 bis 11, halb 12 morgens auf dem Feld verbracht hab, und die Sonne tut ihren Teil dazu, was dazu führt, dass wir uns in der Hautfarbe auch gerade unserer Umgebung ganz gut anpassen (naja, zumindest etwas ;D ).
Dank Jenni’s und meinen Eltern hatte ich mehr Adventskalender denn je (3 Stück, einen hab ich ins Parish Haus gegeben und die heilige Milka-Schoki teilen wir uns schwesterlich,,,) und es kommt mir sehr unwirklich vor, dass morgen in 2 Wochen Heiligabend sein soll!! Tja, so ist das, alles ist ein bisschen anders, und ich bin gespannt, wie meine Geschichte in Kenia weitergehen wird, und werde euch auf dem Laufenden halten..! :)
Hallo Chrisi, wieder mal hast du uns an deinem Erlebten teilhaben lassen. Es macht wirklich Freude, "dabei" zu sein. Thank U also for the letter! Viele Grüße von der #15
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